Einsteinpflaster für neue Kindertagesstätte in Dahn
Die öffentliche Freiraumplanung verfolgt das Ziel, ästhetisch, ökologisch und sozial konstante Freiraumstrukturen zu schaffen. Dabei gelten zumeist zwei Restriktionen: Erstens sollte die Optik auf breite Anerkennung stoßen, zweitens ist gewünscht, dass alles auch bei intensiver Nutzung dauerhaft funktioniert. Als 2020 die Planungen für eine neue Kindertagesstätte im südwestpfälzischen Dahn begannen, galt es insbesondere durch eine geeignete Gestaltung der Außenflächen, diese Ziele zu berücksichtigen. Den Pflasterfugen kam dabei eine ganz besondere Rolle zu.
Dahn ist eine Stadt im Landkreis Südwestpfalz und gemessen an der Einwohnerzahl dessen viertgrößte Ortsgemeinde. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, innerhalb derer sie die größte Ortsgemeinde darstellt. Dank einer steigenden Geburtenrate im Dahner Felsenland, wird der Bedarf an freien Plätzen in den Kindertagesstätten der Region künftig zunehmen. Dieser Entwicklung trägt auch der Neubau einer kommunalen Kindertagesstätte oberhalb des Schulzentrums von Dahn Rechnung. Seit 2021 entstand hier ein zweistöckiges Gebäude mit der Bezeichnung „Hochstein-Strolche“. Es erhält lichtdurchflutete Räume durch viele Panoramafenster. Die neuen und größeren Räume nehmen acht Gruppen, inklusive Hort, auf. In der Küche mit gewerblicher Ausstattung, separater Spülküche und angeschlossenem Speisesaal können bis 200 Essen pro Tag zubereitet werden. Auch eine Rezeption und eine Turnhalle sind vorhanden.
Flächen werden stark befahren
Um die Verkehrssituation zu entschärfen, erhält die Kita eine eigene Zufahrt oberhalb des Busbahnhofs vom Schulzentrum sowie einen Gehweg für Fußgänger, der bis zum „Haus am Kurpark“ verlängert wird. Besonderes Augenmerk legten die Planer auf die Befestigung der Parkplätze für Personal und Eltern unmittelbar vor dem Gebäude. Marco Burkard vom Ingenieurbüro Dilger aus Dahn erläutert die Gründe: „Die rund 600 m² großen Flächen werden künftig täglich intensiv befahren. Nicht nur PKW, auch Kleintransporter, die die Mensa andienen, rangieren auf den Flächen. Daher war es uns wichtig, für die Befestigung einen Pflasterbelag zu wählen, dem die Schub- und Scherkräfte, mit denen die Fahrzeuge auf die Fläche einwirken, auch auf Dauer nichts anhaben können“, so Burkard.
Einsteinpflaster sorgt für optimale Fugenausprägung
Weil man bereits an anderen Stellen mit dem 10 cm dicken CombiStabil-Pflastersystem aus der Einstein-Pflasterfamilie gute Erfahrung gesammelt hat, war dieses System auch für die Kita in Dahn erste Wahl. Das Besondere an diesem Pflastersystem, welches hier vom Betonwerk Pfenning aus Lampertheim geliefert wurde, ist die D-Punkt-Fugentechnik, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren aufgrund der Einstein-Pflastertechnologie sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. Marco Burkard: „Schub- und Horizontalkräfte, die der Verkehr auf der Fläche verursacht, werden über das Fugenmaterial abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten weitergeleitet. Weil die Flächen zudem ein leichtes Gefälle aufweisen, haben wir uns für eine Verlegung der Steine im Format 18 x 30 cm im Ellenbogenverband entschieden. Verschiebungen in der Pflasterfläche werden damit vermeiden.“
Optische Trennung
„Neben den Stabilitätseigenschaften spielte aber auch die Optik der Pflasterfläche für uns eine wichtige Rolle“, so Marco Burkard. Es war uns wichtig, Fahrbahn, Parkplätze und Gehweg optisch voneinander zu trennen. Daher haben wir die Fahrbahn in Buntsandstein, die Parkplätze in kontrastierendem Anthrazit und die Gehwege in einem etwas helleren Titan ausgeführt. Getrennt werden die Parkplätze durch einen titanfarbigen Läufer. Auf diese Weise wird das Areal gut strukturiert und die einzelnen Funktionsbereiche sind auf Anhieb gut erkennbar – alles in allem eine wirklich optimale Flächenbefestigung“, bemerkt Marco Burkard. Nach den Sommerferien 2022 nahm die neue Kita ihren Betrieb auf. Die Baukosten betrugen rund 6 Mio. €.