Umfeldgestaltung der Sporthalle in St. Katharinen/Neuwied

In dörflich strukturierten Ortschaften stellen Sporthallen oft einen zentralen Treffpunkt dar. Weil die Hallen oft nicht alleine für sportliche Aktivitäten genutzt werden, sondern auch für Feste, Musikveranstaltungen und Bürgerversammlungen, kommt hier dem Ambiente der Halle und des Umfeldes eine besondere Bedeutung zu. Die gesamte Anlage soll sich harmonisch in das dörfliche Umfeld einpassen, denn Besucher wollen sich hier wohlfühlen. Insbesondere die Gestaltung der Außenanlagen steht dabei im Focus, denn diese sind besonders gut in der Lage, das gewünschte Ambiente zu schaffen. Als im Jahre 2019 die Planungen für den dritten Bauabschnitt der Umfeldgestaltung der Sporthalle in Sankt Katharinen im Landkreis Neuwied begannen, entschieden sich die Planer daher für eine Flächenbefestigung mit besonderen Betonpflastersteinen.

Etwa 6 km nordöstlich der Stadt Linz am Rhein liegt die kleine Ortsgemeinde Sankt Katharinen im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. 9 Jahre nach dem Neubau der Sporthalle im Jahre 2010 vis-à-vis von Feuerwehr, Grundschule und Sportplatz, entschieden sich die Verantwortlichen der Gemeinde, das bisher überwiegend geschotterte Umfeld des Areals neu zu gestalten. Das gesamte Projekt war in 3 Bauabschnitte unterteilt: Im ersten Abschnitt wurde ein Parkplatz inkl. Zufahrtsrampe zum seitlichen Schießstand unterhalb der Sporthalle errichtet. Danach folgte die Anlage eines Parkplatzes an der Feuerwehr. Kernstück der Sanierung sollte schließlich ein neu gestalteter Dorfplatz werden, der im Frühjahr 2021 im 3. Bauabschnitt unmittelbar vor der Turnhalle errichtet wurde.

Ortsmittelpunkt des Gemeindezentrums

Martin Reuschenbach vom Planungsbüro Dittrich aus Neustadt/Wied schildert die Maßnahme: „Der Platz ist der Ortsmittelpunkt des Gemeindezentrums. Er soll als Multifunktionsfläche dienen. Deshalb haben wir ihn in mehrere Funktionsbereiche gegliedert. Der Eingangsbereich, der ein leichtes Gefälle aufweist, wurde großzügig in drei Ebenen, die durch Treppen verbunden werden gestaltet. Diese dienen zum Teil auch als Sitzgelegenheit. Struktur erhält der Platz auch durch neu gepflanzte Bäume. Der Mehrzweckraum mit seinen großen Fensterfronten, kann großflächig zum Vorplatz geöffnet werden, sodass Veranstaltungen auch nach draußen verlagert werden können“, so Reuschenbach. 

Pflasterbelag muss optische und funktionale Anforderungen erfüllen

Besonderes Augenmerk richteten die Planer auf das Pflastermaterial für die Befestigung der etwa 800m² großen Fläche. Martin Reuschenbach: „Von vorne herein standen hier gestalterische Aspekte im Vordergrund. Gesucht war ein Pflasterbelag, der gut zu der modernen Architektur der Sporthalle passt und der zugleich das passende Ambiente für den Ortsmittelpunkt schafft.“ Ebenso wichtig waren dem Planer aber auch die funktionalen Aspekte der Flächenbefestigung. „Auf dem Platz finden regelmäßig Außenveranstaltungen bei Sportfesten statt“, erläutert Martin Reuschenbach. „Auch der Weihnachtsmarkt wird hier aufgebaut. Daher wird die Fläche auch immer wieder von schweren Fahrzeugen befahren, die beim Rangieren mit großen Kräften auf die Fläche einwirken. Damit es hierdurch zu keinen Schäden in der Fläche kommt, war es uns besonders wichtig, ein Pflaster auszuwählen, dass in der Lage ist Schub- und Horizontalkräfte, die der Verkehr auf der Fläche verursacht über das Fugenmaterial abzupuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterzuleiten“, so Reuschenbach.

Modula Plus Granitoid – mit Verbundwirkung

Die Wahl für den Pflasterbelag fiel daher auf das System Modula Plus Granitoid-S aus dem Hause BERDING BETON. Dieses Betonpflaster aus der Einstein-Pflasterfamilie verfügt über eine bestimmte Verbundtechnologie, die eine Belastung bis BK 3,2 erlaubt. Verantwortlich hierfür sind Verbundelemente, die paarweise so angeordnet sind, dass eine Verschiebung der Steine gegeneinander verhindert wird. Damit die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge stets eingehalten wird, verfügt dieser 12 cm dicke Pflasterbelag über die so genannte D-Punkt-Fugentechnik. Diese sorgt dafür, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet.

„Mit diesem System sind wir daher in Punkto Belastungsfähigkeit auf der sicheren Seite“, bemerkt Martin Reuschenbach. „Besonders gefällt uns aber die edle Anmutung der mit 60 x 40 cm recht großformatigen Modula Plus Granitoid-S-Steine. Die granit-weißen Steinoberflächen sind geschliffen und gestrahlt und erzeugen auf dem Dorfplatz ein fantastisches Ambiente. Optisch strukturiert wird die Fläche durch basalt-anthrazit farbige Bänderungen im Format 30 x 15 cm.“ Im Juli 2021 wurde der Platz seiner Bestimmung übergeben. Besonders die Jugendlichen erfreuen sich an der neuen Gestaltung, denn die glatte Pflasterfläche bietet ideale Voraussetzungen zum Skateboard fahren. Und nebenbei: Ein besonders positiver SRI-Wert sorgt durch die dauerhaft helle Steinoberfläche für einen deutlich reduzierten Aufheizeffekt bei hohen Temperaturen.

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