Neubau einer Feuerwache in Harsdorf

Dass Feuerwehrfahrzeuge einiges an Gewicht auf die Waage bringen ist kein Geheimnis. 16 Tonnen Gesamtmasse pro Fahrzeug sind durchaus üblich. Verständlich also, dass Flächen vor den Hallentoren der Feuerwachen besonderer Belastung ausgesetzt sind. Werden diese neu angelegt, dann greifen Planer häufig auf Schwerlastpflastersysteme aus Beton zurück. Diese nehmen Verkehrsbelastungen auf und verteilen sie in tiefer gelegene Schichten. Ein System, das bereits seit vielen Jahren seinen Siegeszug für die Befestigung von Schwerlastflächen antrat, ist das Einsteinpflaster. Etliche zigtausende Quadratmeter wurden davon bereits in Deutschland und dem europäischen Ausland verlegt – darunter auch auf zahlreichen Feuerwachen. Das Beispiel der neuen Feuerwache im oberfränkischen Harsdorf zeigt, dass diese Art der Flächenbefestigung auch heute noch erste Wahl ist. 

Durch die Lage an der A70 kommt der Harsdorfer Feuerwehr schon seit langer Zeit eine Rolle zu, die weit über das übliche Maß einer Feuerwache eines 1.000-Seelen Dorfes hinausgeht. „Seit Anfang der 70er Jahre wurde der Abschnitt von Kulmbach bis zum Dreieck Bayreuth/Kulmbach fertig gestellt. Das Aufgabengebiet unserer Feuerwehr ist seitdem stark gewachsen“, erklärt Günther Hübner – Bürgermeister der Gemeinde Harsdorf bei Bayreuth. Weil das alte Gebäude mittlerweile zu klein und ohnehin in die Jahre gekommen war, entschieden sich die Verantwortlichen zum Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses auf der grünen Wiese unmittelbar neben der Autobahn. Es umfasst eine Fahrzeughalle mit 2 Fahrzeugstellplätzen, einen Sozialtrakt mit Umkleide- und Sanitärräumen im Erdgeschoss, sowie im Obergeschoss ein Schulungsraum mit Kleinküche, sowie zugehörigen Sanitärräumen und einem Leitungsbüro.

Extreme Belastung durch Feuerwehrfahrzeuge

Im Zuge dieser Maßnahme, mussten auch die rund 1.000 Quadratmeter umfassenden Außenanlagen rund um das neue Feuerwehrgebäude komplett neu befestigt werden. Während im Randbereich 14 PKW-Stellplätze geschottert wurden, setzten die Planer auf der restlichen Fläche auf ein seit Jahren bewährtes Pflastersystem. Dipl.-Ing. Berthold Just vom gleichnamigen Architekturbüro aus Bindlach erklärt warum: „Insbesondere die Flächen vor den zwei Hallentoren werden durch die schweren Feuerwehrfahrzeuge extrem belastet. Beim Rangieren entstehen Schub- und Scherkräfte, die mit großer Kraft auf die Flächen einwirken. Nur Flächen mit einwandfrei ausgebildeten Fugen halten auf Dauer derartigen Belastungen stand“, so Just.

D-Punkt-Fugentechnik verhindert Knirschverlegung

Deshalb haben sich die Planer für das altbewährte Einstein-Pflastersystem aus dem Hause Angermüller in Crock entschieden. Dieses hält die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge stets ein, denn es verfügt über die D-Punkt-Fugentechnik, einer speziellen Verbundtechnologie, die dafür sorgt, dass es auch im Falle einer Stein-an-Stein Verlegung der Steine, wenn überhaupt nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt deshalb der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren sehr gering. Die oft übliche Knirschverlegung wird so vermieden und eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen ist somit gegeben.

Optimaler Fugenabstand 

Berthold Just beschreibt: „Aus diesem Grund ist das System in der Lage, Schub- und Horizontalkräfte abzupuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterzuleiten. Dies gewährleistet uns, dass die Fläche auch dauerhaft ohne Schaden bleibt.Ein weiterer Vorteil des verwendeten Pflastersystems war für uns seine Wirtschaftlichkeit, denn der optimale Fugenabstand beim Verlegen der Steine im Format 30 x 20 cm ergibt sich dank der D-Punkt-Fugentechnik quasi automatisch von selbst“, so Just. Aus ökologischen Gründen wurden 3 der insgesamt 6 gepflasterten PKW-Stellplätze mit einem Rasenfugenpflaster im Format 20 x 20 x 10 cm befestigt. Das Gute daran: Weil auch dieses System aus der Einstein-Pflasterfamilie stammt, sind beide Systeme miteinander kompatibel.

Pflasterfläche tritt optisch in den Hintergrund

Darüber hinaus spielte aber auch die Optik der Außenanlage eine wichtige Rolle. Hierzu Günther Hübner: „Der neue Hochbau sollte mit seiner weißen Fassade und den roten Farbelementen als Feuerwehr erkennbar werden und aus der Fläche hervortreten. Daher haben wir die Pflasterfläche ganz bewusst mit einem dezenten grau – beziehungsweise die PKW-Stellplätze in anthrazit – in den Hintergrund gesetzt“ so Hübner.

Am 1. Juni 2024 wurde die neue Feuerwache feierlich eröffnet. Trotz zahlreicher bisheriger Einsätze und der Nutzung der Flächen durch PKW, weist die Fläche bis heute keinerlei Schäden auf.

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